So funktioniert Wirtschaft und sie funktioniert wohl nicht anders.
Wenn wir Reichtum haben, hat jemand anderes Schulden.
Ein sehr klarer, anschaulicher Artikel der aktuelle Zusammenhänge der Weltwirtschaft gut erklärt:
Das schöne deutsche Wirtschaftswunder beruhte auf nichts als Pump
Und weiter:
Auch das deutsche Wirtschaftswunder war nichts weiter als: Wachstum auf Pump. Das klingt, als sei man auf ein Geheimnis gestoßen. In Wahrheit ist es das Gegenteil. Eine Banalität. Natürlich wurde das Wachstum damals durch Schulden erzeugt. So wie immer. Es geht nicht anders.
Um das zu verstehen, muss man ein kleines Gedankenspiel beginnen. Stellen wir uns vor, es gäbe in Deutschland nur einziges Unternehmen, das, sagen wir, Suppe produziert.
Nehmen wir an, das Unternehmen verfügt über ein Startkapital von 500.000 Euro. Mit diesem Geld bezahlt es seine Arbeiter und Angestellten und stellt Suppe her. Die Mitarbeiter verwenden nun ihre gesamten Löhne und Gehälter für den Konsum, sie wollen ja essen. Die 500.000 Euro fließen also an das Suppenunternehmen zurück, der Wirtschaftskreislauf wird geschlossen. Und nicht lange danach auch das Unternehmen.
Eine solche Firma überlebt nämlich nicht lange. Einnahmen: 500.000, Ausgaben: 500.000, das bedeutet: kein Gewinn für den Eigentümer, keine Lohnerhöhung für die Mitarbeiter, kein Wirtschaftswunder. Der Reichtum bleibt aus. Armut für alle.
Damit die Wirtschaft wachsen, der Wohlstand gedeihen kann, muss das Unternehmen mehr Geld einnehmen, als es ausgegeben hat. Aus den 500.000 Euro, die zwischen dem Unternehmen und der Belegschaft hin und her fließen, müssen 600.000 Euro werden. Wie aber kann sich Geld in mehr Geld verwandeln?
Es ist dies die Kernfrage des Kapitalismus, das Grundrätsel der Marktwirtschaft. Schon Karl Marx schrieb in dem im Jahr 1885 erschienenen zweiten Band des Kapitals: »Wie kann nun die ganze Kapitalistenklasse beständig 600 Pfund Sterling aus der Zirkulation herausziehen, wenn sie beständig nur 500 Pfund Sterling hineinwirft?«
Tja, wie?
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