Ein Kommentar

  1. Zu allererst:

    ZITAT:
    „[…]Die „Reformstärke und Ergebnisorientierung“ haben die Jury „überrascht und fasziniert[…]“.

    Hab ich da richtig gelesen? Ergebnisorientierung? Damit kann man Heutzutage „überraschen und faszinieren“? Ach ja, ich verstehe, deshalb ist ja auch das deutsche Schulsystem so unantastbar, und das bayerische eh das beste, innerhalb der Republik. Denn nirgendwo wird so Ergebnisorientiert gearbeitet wie hierzulande. Nach vier Jahren Schule ein Schnitt von 2,6? Kein gutes Ergebnis! Ab auf die Hauptschule. Das ist meine Erfahrung mit Ergebnisorientiertheit. Es hört sich vielleicht etwas abgedroschen an, aber sollte nicht der Weg das Ziel sein? Handlungsorientierung, dass würde mich überraschen! Mit Ergebnisorientierung, langt es da grademal zu einem kaum wahrnehmbaren Händeklatschen.

    Vielleicht spricht auch nur der Neid aus meinem, zugegebenermaßen etwas launischen Kommentar. Wie gern hätte ich diese Schule in Utopia, pardon, Marbach besucht. Differenziertes Lernen, ein funktionierendes Tutor-System, psychologische Betreuung, internationale Partnerschaften, die beste Lehrerin Deutschlands…
    Natürlich sind das Sinnvolle Maßnahmen, natürlich lernt es sich in einem solchen Umfeld gut. Fast schon Schade, dass der Bericht nicht ohne die, in meinen Augen etwas Aufmerksamkeits-Erhaschende Erwähnung des Chinesischunterrichts auskommt.

    Der Gesellschaftliche Nutzen? Vorreiterrolle? Wohl kaum! Was wenn sich keine Lehrer mehr finden, die auf die Frage: „Sie haben Englisch und Sport studiert – was können Sie sonst noch?“ – „Nuklearphysik, Chinesisch und Jazztanz“ antworten? Was, wenn die beschauliche Kleinstadtidylle durch eine pulsierende Großstadt ersetzt wird?

    Diese Schule soll noch lange Existieren! Sie soll die Elite und das Rückrad unserer Gesellschaft hervorbringen, dann kann sie uns unter Umständen noch von Nutzen sein, wenn nötig auch auf Chinesisch!

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